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Rhein-Sieg-Kreis

Gedenkstunde anlässlich der Novemberpogrome 1938

86. Jahrestag

Veranstaltungsinformationen

Datum & Uhrzeit

15:00 bis 16:00

In den Tagen um den 9. November 1938 fanden überall im Deutschen Reich, so auch in unserem Kreisgebiet, staatlich inszenierte und von der Öffentlichkeit hingenommene Pogrome gegen jüdische Bürgerinnen und Bürger statt. Die antisemitische Pressekampagne in diesen Novembertagen bereitete den Boden für die entgrenzte Gewalt gegen jüdische Menschen und für die gelenkte Zerstörung von jüdischen Einrichtungen – Synagogen und Betstuben, Friedhöfen, Wohnungen, Läden und Geschäftsräumen. Aus dem Antisemitismus, der seit 1933 Staatsdoktrin war und der die gesellschaftliche Ausgrenzung aller Jüdinnen und Juden begründete, wurde Verfolgung, die in Vernichtung mündete. Diese als Novemberpogrome bezeichneten Ereignisse waren das Fanal für alles Künftige. Die Ereignisse bedeuteten eine Katastrophe für die bürgerliche Existenz und das Bewusstsein vieler jüdischer Bürgerinnen und Bürger. Sie sollen uns als Mahnung in Erinnerung bleiben, damit sich solches Unrecht in unserem Lande niemals wiederholt. Zur Erinnerung und Mahnung an diese Geschehnisse findet diese Gedenkstunde statt.

Im Zentrum der Veranstaltung steht der Vortrag „Langes Schweigen – späte Ehrung: Zum 50. Todestag von Oskar Schindler“ von Annette Hirzel, Schulpfarrerin i. R. Erst durch Steven Spielbergs mit sieben Oscars prämierten Film „Schindlers Liste“, der Ende 1993 in den USA und 1994 in Deutschland in die Kinos kam, wurde Oskar Schindler (1908-1974) und seine Rettung von ca. 1.200 jüdischen Menschen weltbekannt. Dieser erfolgsgierige opportunistische Geschäfts- und Lebemann hatte sich angesichts der sadistischen Brutalität im von den Nazis besetzten Polen, deren Augenzeuge er geworden war, entschieden, nicht nur sein Vermögen, sondern auch sein Leben für die Rettung der „Schindlerjuden“, wie sie sich selbst später nannten, einzusetzen, unterstützt von seiner Frau Emilie. Erst in den 1960er-Jahren wurde man auf den seit 1957 in Frankfurt in bescheidenen Verhältnissen lebenden „Judenretter“ aufmerksam, und auch er selbst trat erst viele Jahre nach Kriegsende öffentlich auf. Die Referentin wirft ohne Anspruch auf Vollständigkeit mit einigen O-Tönen einen Blick auf die Umstände, unter denen Oskar Schindler nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Deutschland (und Israel) lebte und – zum Teil erst posthum – geehrt wurde.

Eintritt

Die Teilnahme ist kostenlos.

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